Zu allen Zeiten haben Christen versucht, das Wort der Hl. Schrift zu verstehen. Auslegungen von Bibelstellen sollten ihnen dabei helfen, den Inhalt besser zu verstehen. Schon in der Bibel wird eine Form von Methode angedeutet: das Zwiegespräch mit Gott, wo Menschen Gott hören lernen, wenn aus der Schrift gelesen wird und Geist, Herz und Kräfte zu sammeln um ihn zu lieben.
Tausende von Christen haben in unseren Kursen und Angeboten weltweit „Die 7 Stufen des Betens mit der Bibel“ kennen gelernt und eingeübt. Sie haben einen Gott, den sie nur vom „Hörensagen“ kannten, persönlich über sein Wort in einer christlichen Gemeinschaft kennen gelernt.
Auch heute kann jeder Mensch persönlich lernen, Gottes „lebendige Stimme“ zu hören, die zu uns durch die Hl. Schrift spricht. „Die 7 Stufen des Betens mit der Bibel“ wollen eine Anregung dazu sein.
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1. Versetze Dich in die Gegenwart Gottes!
Öffne Dich für Gottes Gegenwart: in der Schöpfung, in deinem Leben, in den anderen!
Suche dir Impulse und Anstöße zum Verstehen der Worte aus der Hl. Schrift! Bitte Gott, zu dir beim Lesen der Bibel zu sprechen! „Da berührte er ihre Augen und sagte: „Was ihr mir zutraut, das soll sich erfüllen. Sofort konnten sie sehen“. (Matthäus 9,29-30)
2.Lies Dir ein Wort der Bibel durch und höre auf den Inhalt der Bibelstelle!
„Höre Israel!“ (Buch Deuteronomium 6,3-4). Immer wieder bittet Gott in der Bibel darum, dass wir auf ihn hören sollen. Wenn du in dich hineinhorchst und ganz aufmerksam für dein Inneres wirst, dann entsteht ein solcher Raum für Gott.
Beim aufmerksamen Lesen der Bibelstelle achte auf das, was dich besonders anspricht! Lass dich nicht ablenken von anderen Gedanken. Konzentriere dich und gib allem anderen keine so große Bedeutung, du darfst es ruhig vergessen.
3. Versuche das Wort zu verstehen und meditiere es! (Meditation)
Sprich mit Gott all das durch, was dich angerührt hat! Denk über die Impulse nach, die vom Wort ausgegangen sind. Wäge Argumente und Gegenargumente in deinem Herzen ab. Sei ehrlich, sei du selber.
Bring deinen kritischen Verstand ins Spiel und lass dich von der lebendigen Wahrheit überzeugen! „Ich sehe, Herr, du bist ein Prophet! Kannst du mir dann eine Frage beantworten?“ (Johannes 4,19)
Überlege, was sich in deinem Leben ändern soll! Bitte Gott um Kraft dazu! Versuche zu einer ehrlichen Entscheidung für Gottes Vorschläge, Andeutungen und Fingerzeige zu kommen.
4. Betrachte das Wort und nimm es in dein Leben auf! (Kontemplation)
Bitte darum, dass die Schriftstelle dir Christus zeigt, der zu dir durch sein Wort spricht, so wie jemand zu seinem Freund redet. „Ich aber seid meine Freunde!“ (Johannes 15,15)
Betrachte Jesus voller Zuneigung, ahme ihn nach, setze in deinem Alltag das um, was du erkannt hast und wo Dir Jesus zu einem Vorbild geworden ist!
Gib Acht, welche Wertmaßstäbe deinen Alltag prägen, woran du dich letztlich klammerst. Jesus sagt: „Niemand kann zwei Herren dienen...Auch ihr könnt nicht gleichzeitig für Gott und das Geld leben!“ (Matthäus 10,24)
5. Feiere Christus, das lebendige Wort mit anderen (Liturgie)
Alle die das Wort Gottes hören und es befolgen werden zu Kindern Gottes.
„Die ihn aber aufnahmen und an ihn glaubten, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden“. (Johannes 1,12)
Wenn wir das Wort Gottes als eine Familie, in Gemeinschaft, in Gottesdiensten und gemeinsam in der Eucharistie feiern, dann erfüllt es sich ganz: wir werden eins.
Gottes Wort eint uns als Freunde und Jünger Jesu. Durch die Sakramente der Kirche wird dieses Miteinander besiegelt und bestärkt. „Feiert dieses Mahl immer wieder, und denkt daran, was ich für euch getan habe, sooft ihr dieses Brot esst“. (Lukas 22,19)
6. „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet allen Menschen das Evangelium“ (Markus 16,15) (Verkündigung)
Bewahre in deinem Herzen, was das Wort in dir bewegt hat und was sich in der Zeit des Gebetes bei dir getan hat. Versuche dir Notizen über Eingebungen, gute Gedanken oder Impulse zu machen, die dir gekommen sind. „Seine Mutter dachte immer wieder über die Worte nach, die er
gesagt hatte“. (Lukas 2,51)
Frage dich und Gott, was du verkünden sollst und warum du sein Wort und deine Erfahrungen weitergeben sollst.
7. „Geht und ruft alle Menschen dazu auf, mir nachzufolgen!“
(Matthäus 28,19) (Jüngerschaft und Kirche)
Du kannst vielen helfen, ihren Glauben weiterzugeben! Was dir wichtig und unverzichtbar geworden ist, sollst du anderen auf deine Weise beibringen.
„Lehre sie, so zu leben, wie ich es euch aufgetragen habe“. (Matthäus 28,20)
Wie Jesus uns geholfen hat, so sollen auch wir einander helfen, fähig zu werden, persönlich von ihm Zeugnis zu geben. Das Wichtige seiner Botschaft gilt es unseren Freunden, Partnern, Familienmitgliedern, Kindern und Kollegen vermitteln.