Verbum Dei: eine Volkskirchliche Gemeinschaft

EHEPAARE UND FAMILIEN DER MISSIONARISCHEN FRATERNITÄT

 


 1. Ehepaare in der Nachfolge


2. Geweihtes Leben als Familie

3. Ausbildung als Missionare

4. Familienbewegung Verbum Dei

 

3. Die Theologische Ausbildung der missionarischen Ehepaare

Für Jaime Bonet war es von Anfang an wichtig, dass dieFrauen und Ehepaare, die sich zur Gemeinschaft gesellt hatten, eine den Richtlinien für die Priesterausbildung ähnliche theologische Ausbildung bekommen sollten.  

Alle Mitglieder hatten ihre bürgerlichen Berufe aufgegeben oder ihre Ausbildung abgebrochen, um ihren Dienst als Missionare auszuüben. Auf Mallorca war das Theologiestudium für Laien seinerzeit noch nicht möglich. Das gab den Impuls, die Insel zu verlassen – für viele damals eine große Herausforderung ihrer Bereitschaft zur missionarischen Verfügbarkeit jenseits der regionalen Grenzen. Schon in den ersten geistlichen Weisungen der Gemeinschaft verlangt der Gründer eine gründliche und weiterführende theologische Vertiefung für alleGemeinschaftsmitglieder.

 Diese Auffassung hatte P. Jaime Bonet schon im kurzen Abriss des Werkes, seiner „Weisung“ als Gründer des „Verbum Dei“ im Jahre 1969, niedergelegt. Im „Breve Ideario del Instituto Apostólico Verbum Dei“, Mallorca 1969.Alle sollen den Abschluss des kirchlichen Bakkalaureats (Diplom oder gleichwertiger Abschluss) in Theologie erwerben und, wenn möglich, diese Grundkenntnisse noch weiter vertiefen. Von Anfang an befasste man sich mit der theologischen Reflektion der eigenen Verkündigung und so entstand das Projekt eines „Institutes für Katholische Theologie aus missionarischer Perspektive“. 

Die ersten Vertiefungskurse für die drei Zweige, die ab Mai 1977 in Madrid statt fanden, und an denen Missionarinnen, Missionare und Ehepaare für ein Jahr gemeinsam teilnahmen, waren deshalb theologisch ausgerichtet.Hierin liegt ein Spezifikum, dass sowohl zölibatäre wie auch verheiratete Mitglieder durch die Evangelisierung und Wortverkündigung eine ausschließliche Weihe an Gott in der Bindung an ein Institut der Kirche leben und sich der Schulung des ganzen Gottesvolkes in der Weitergabe des Wortes widmen wollen. Jaime Bonets Theologie gründet in einer bis zu Ende gedachten Tauftheologie. Sie basiert in der Berufung aller Christen zur Heiligkeit durch Taufe und Firmung – über die bestehenden Stände, Ämter, Funktionen und Lebensformen hinaus.